Gerontopsychiatrische und Psychische Erkrankungen - Hintergründe, Erfolgsfaktoren und Stolpersteine für den Pflegerischen Alltag -

Online-Kurs 16. & 17. Juni 2022
  • 1 Seminar
  • 2 Teilnehmerdaten
  • 3 Fragebogen
  • 4 Übersicht
Q 05/2022
„Alt werden, ist nichts für Schwächlinge!“ Der Spruch stimmt leider, denn nicht alle Menschen werden im Alter milde und unkompliziert. Tatsächlich erkranken rund ein Viertel aller Männer und Frauen über 65 Jahre an Geist und Seele – und sehr häufig stellt der Umgang mit ihnen Pflegekräfte vor große Herausforderungen: „Wer zum Beispiel an einer Schizophrenie leidet, versteht keine Ironie und kann verschiedene Sinneswahrnehmungen nicht in einen Zusammenhang bringen“, erklärt Dozentin Stefanie Wichmann. Ein fröhlicher Gruß, ein nett gemeinter Scherz oder ein beiläufiges Gespräch wirken auf Erkrankte schnell verwirrend, ein freundlich gemeintes Lächeln wird oft als Verschlagenheit missdeutet und erzeugt Ängste: „Solche Patienten kommen mit einer klaren, ruhigen Ansprache, dem Verzicht auf unnötige Füllwörter und einer unbewegten Mimik am besten zurecht.“
So vielfältig die möglichen Erkrankungen, so individuell sind die vom Pflegepersonal geforderten Verhaltensweisen: Wer an einem Korsakow-Syndrom leidet, benimmt sich gegenüber dem Pflegepersonal oft hemmungslos, exhibitionistisch, beleidigend und aggressiv, Demenz-Kranke verwechseln das Personal einer Einrichtung oft mit geliebten Familienmitgliedern - und zuweilen ist eine augenscheinliche Demenz gar nur eine nicht erkannte Depression, aus der man dem Senioren oder der Seniorin heraushelfen kann: „Wer mit erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern kommunizieren möchte, muss etwas über die Krankheiten wissen, ein Gefühl für Situationen entwickeln und mitunter auch schauspielern: „Es spricht - alles im Kontext der pflegefachlichen Verantwortung - überhaupt nichts dagegen, eine alte Dame, die einen mit ihrer Enkelin verwechselt, in den Arm zu nehmen und mit „Oma“ zu begrüßen. Tiefergehenden Nachfragen über andere Familienmitglieder aber sollte man unbedingt ausweichen.“


Ziele:
• Handwerkzeug im Umgang mit erkrankten Patienten und eine gesteigerte Wahrnehmung für die Bedürfnisse der betroffenen Personen ist vorhanden.
• Wissen über psychische Erkrankungen im Alter und dem Umgang mit Erkrankten im pflegerischen Alltag ist vermittelt und ermöglicht einen Perspektivwechsel.
• Risiken können erkannt und durch adäquates Verhalten begegnet werden.
• Ein Repertoire von verschiedensten Inputs und Übungen ist zur Verfügung gestellt.

Inhalte:
• Grundlagen der Diagnostik psychischer Störungen orientiert am F-Schlüssel des ICD-10
• Adäquater Umgang mit verschiedenen Störungsbildern
• Exemplarische Fallbeispiele -u.a. mitgebrachte Fallbeispiele und Fragen der Teilnehmer/innen


Arbeitsformen
/Methoden
/Materialien:
• mediale Impulsreferate
• interaktive Videokonferenzen mit Gruppenarbeiten und Diskussionsforen zur Bearbeitung von Fragen und Fällen aus der Praxis der Teilnehmer*innen
• Live-Online-Seminar mit kurzen Inputs und alltagstauglichen knappen Arbeitspapieren
• Zzgl. Selbstlern-Einheiten & Literaturarbeit
Online Kurs
260,00 EUR inkl. 0,00 EUR (0,0%) MwSt.

16.06.2022 09:00 - 13:00

17.06.2022 09:00 - 13:00

Stefanie Wichmann

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